Aus Nr. 3, März 1999:

Der Teufel auf dem Westerturm

Von Annika, Luise, Kevin und Sebastian, Klasse 4a

Der Duderstädter Westerturm lenkt mit seinem gedrehten Turmhelm die Blicke der Touristen auf sich. Über die Ursache der Verdrehung ist immer wieder gerätselt worden. Alte Duderstädter wissen genau Bescheid. Aber ihre Geschichte ist nur eine Sage.

Beim Bauen des Turmes hatten die Dachdecker Schwierigkeiten mit der Spitze. Weil die Spitze so schief wurde, schrie der Bürgermeister: "Der Teufel soll euch holen, wenn ihr mit der Turmspitze nicht zurecht kommt!" Plötzlich kam mit Donner, Schwefel und Blitz der Teufel und brüllte: "Bürgermeister, was geben Sie mir dafür, wenn ich Ihnen morgen das Dach fix und fertig abliefere?" Der Bürgermeister, immer noch voll Wut, schrie den Teufel an: "Meine Seele und 30 Mark, wenn du das blöde Dach wieder in Ordnung bringst."

Am anderen Morgen war das Dach wirklich fertig und strahlte in der Sonne. Der Teufel stand am Westerturm und grinste. Er streckte dem Bürgermeister seine Pfote hin und verlangte seine 30 Mark. Aber der Bürgermeister dachte gar nicht daran. Er sagte: "Nein, für dich war das doch ein Kinderspiel, das Dach richtig zu decken. Ich werde den Dachdeckern die 30 Mark für ihre Arbeit geben. Hier hast du eine Mark, und jetzt geh weg!" Da wurde der Teufel wild und schrie: "Ich werde es dir zeigen, Bürgermeister!" Er kam zu ihm und wollte ihm an den Hals mit dem Ruf: "Jetzt deine Seele, du Duderstädter!" Der aber stand zufällig unter der Nische des Hauses, in der der heilige Florian die Stadt vor Brandgefahr schützte. Das war das Glück des Bürgermeisters, und der Teufel musste weggehen. Er flog auf die Turmspitze und schrie: "Wenn die Duderstädter denken, meine Arbeit sei ein Kinderspiel, so sollen sie es immer im Auge haben.!" Er drehte den Turm so herum, wie er heute noch steht. Also ganz schief.

Das war die Sage, aber der richtige Grund ist der: Der Turm hatte die gleiche Form wie alle. Eines Abends war ein großer Sturm in Duderstadt. Alle Häuser zitterten und Dachziegel fielen von den Dächern. Nur der Westerturm blieb heil. Allerdings hatte sich an Stelle der Wetterfahne der ganze Turm gedreht.

ENDE


Fachwerkhäuser in Duderstadt

Die Klasse 3b hat sich über das alte und schöne Duderstadt informiert. Malena hat sich die Fachwerkhäuser genauer angesehen und dazu aufgeschrieben:

Fachwerkhäuser gibt es viele in Duderstadt. Sie sind sehr schön. Die Balken in ihnen werden meistens braun, rot, grün angemalt. Wenn man von außen auf die Balken guckt, dann sieht man, dass schöne Muster darauf handgeschnitzt sind Fast immer liegen die Balken etwas schief, und das bedeutet, dass sie schon sehr alt sind. Die meisten von den Fachwerkhäusern haben auch schon bei den großen Bränden 1911 bestanden.

Quelle: Malenas Sachkundemappe

 

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