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Dokument 15 Der gemeinsame Eltern-Info-Abend - leider geplatzt!

Das Jahr 1998 ging nicht zu Ende ohne einen letzten Hinweis auf das, was auch im Jahre 1999 wegen der ungelösten Grundschulprobleme drohte: (Eichsfelder Tageblatt vom 30.12.98):

Grundschulen im Clinch

Kontrovers - und unter dem Strich bisher ergebnislos - ist die Diskussion um die Integration ausländischer Grundschulkinder in Duderstadt verlaufen. Zwar hat die St. Elisabeth-Schule im Mai angeboten, als konfessionsgebundene staatliche Angebotsschule in begrenzter Zahl ab sofort auch nicht-katholische Ausländerkinder aufzunehmen. Doch dies geht der Janusz-Korczak-Grundschule nicht weit genug.

Der von ihr favorisierten Lösung, beide benachbarten Schulen zusammenzulegen, müßten rechtlich allerdings die Eltern von mindestens 50 Prozent aller Duderstädter Grundschulkinder zustimmen. Die damit verbundene Abschaffung der konfessionellen Grundschule gilt aber als nicht mehrheitsfähig.

Das Angebot der St. Elisabeth-Schule bleibt ohne Nachfrage: Die Plätze für Ausländerkinder wurden von den Eltern bis jetzt nicht in Anspruch genommen.

Für das laufende Schuljahr (1998/99) wurde auch weiterhin kein Gebrauch von diesem Angebot gemacht. Aber mit dem Beginn des Jahres 1999 rückte auch der Zeitpunkt der Anmeldung der Schulanfänger für das Schuljahr 1999/2000 näher. Und damit ergab sich für den Schulträger erneut die Chance, sein "Entlastungskonzept" zu realisieren. Zum ersten Male überhaupt in der Geschichte der Grundschulen in Duderstadt war jetzt in der "Bekanntmachung" der Stadt Duderstadt zu lesen:

"Im Ortsteil Duderstadt besteht für die Erziehungsberechtigten der Schulanfänger mit katholischem Bekenntnis die Möglichkeit, die Schulanfänger sowohl an der St.-Elisabeth-Schule als auch an der Janusz-Korczak-Grundschule anzumelden. Ebenso können die Erziehungsberechtigten nicht-katholischer Schulanfänger ihre Kinder an der Janusz-Korczak-Grundschule oder an der St.-Elisabeth-Schule (in begrenzter Anzahl) anmelden."

Diese "Bekanntmachung" veranlasste den Schulleiter der Janusz-Korczak-Grundschule mit der Bitte um präzisierte Informationen am 21.01.99 zu folgender Anfrage beim Schulträger:

Sehr geehrter Herr Stadtdirektor Nolte,

mit Interesse habe ich Ihre Bekanntmachung zur Anmeldung der Schulanfänger in den Grundschulen der Stadt Duderstadt gelesen, wonach im Ortsteil Duderstadt für die Erziehungsberechtigten der Schulanfänger mit katholischem Bekenntnis die Möglichkeit besteht, die Schulanfänger sowohl an der St.-Elisabeth-Schule als auch an der Janusz-Korczak-Grundschule anzumelden, und ebenso die Möglichkeit für die Erziehungsberechtigten nicht katholischer Schulanfänger, ihre Kinder an der Janusz-Korczak-Grundschule oder an der St.-Elisabeth-Schule (in begrenzter Anzahl) anzumelden.

Aus verschiedenen Gründen, die hier im einzelnen nicht erläutert werden müssen, ist es wichtig zu wissen, ob die seinerzeit von der Stadt Duderstadt entwickelte Quotenregelung (1 deutscher nicht katholischer Schüler auf 2 ausländische nicht katholische Schüler) weiterhin Bestand hat.

Mit freundlichem Gruß

Die Antwort erfolgte knapp vier Wochen später, am 18. 02. 1999:

Sehr geehrter Herr Rektor Schütze,

auf Ihre Anfrage möchte ich Ihnen mitteilen, daß sich nach meinem derzeitigen Kenntnisstand die seinerzeit angebotene Quotenregelung (zwei ausländische nicht-katholische Schüler/innen auf eine(n) nicht-katholische(n) Schüler/in je Klasse der Klassenstufe 1) auf das laufende Schuljahr 1998/99 bezogen hat.

Wie Herr Rektor Meyna zukünftig verfahren und entscheiden wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Grundsätzlich ist eine Öffnung der St.-Elisabeth-Schule für bekenntnisfremde Schüler/innen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen möglich.

Inwieweit Herr Rektor Meyna jedoch bei der Anmeldung zum Schuljahr 1999/2000 den gesetzlichen Rahmen von 15 % bekenntnisfremden Schüler(n)/innen im Vergleich zu der Gesamtzahl der sich an der St.-Elisabeth-Schule befindlichen katholischen Schüler ausschöpft, ist mir derzeit noch nicht bekannt.

Ich darf Sie daher bitten, sich zur Klärung dieser Angelegenheit direkt mit Herrn Meyna in Verbindung zu setzen.

Freundliche Grüße

Die Moderatorenfunktion des Schulträgers war damit offensichtlich beendet.

Bereits am 17. Dezember 1998 hatte der Rektor der Janusz-Korczak-Grundschule (s. dazu im Einzelnen weiter unten) der St.-Elisabeth-Schule einen gemeinsamen Elternabend beider Schulen vorgeschlagen. Der Rektor der letzteren Schule hatte darauf mit dem folgenden Gegenvorschlag reagiert:

"Die Möglichkeit eines gemeinsamen ersten Informationsabends für die Eltern der Schulanfänger in den Kindergärten sehe auch ich als eine Möglichkeit, notwendige Informationen zur Einschulung an die Eltern weiterzugeben."

Am 2. Februar 1999 brachte das Eichsfelder Tageblatt die folgende Meldung heraus:

EINSCHULUNG
Eltern zu Infoabend eingeladen
Duderstadt (sr). Die Frage, wer an der katholischen St. Elisabeth-Grundschule als Schüler aufgenommen werden kann und wer nicht, bewegt die Gemüter, zumal unterschiedliche Informationen im Umlauf sind. Der Direktor der St. Elisabeth-Schule Karl-Heinz Meyna stellt jetzt noch einmal die von ihm verfolgte Aufnahme-Praxis dar:

Gemäß den Möglichkeiten des Schulgesetzes werden an der St. Elisabeth-Schule bis zu 15 Prozent nicht katholische Kinder in die beiden ersten Klassen aufgenommen. Dabei ist die Schule bemüht, in erster Linie die Anmeldung ausländischer Kinder zu berücksichtigen und erst in zweiter Linie zwar deutscher, aber evangelischer Kinder. Zielsetzung, so Meyna sei es weiterhin, die benachbarte Janusz-Korczak-Schule einerseits bei der Integration ausländischer Schüler hier zu entlasten, ihren zweizügigen Bestand aber keinesfalls zu gefährden.

Um die Frage der Anmeldung interessierten Eltern in aller Klarheit noch einmal nahezubringen, werden zwei Informationsabende angeboten. Wie Rektor Meyna erläuterte, soll beispielsweise heute ab 20 Uhr in den Räumen des Kindergartens St. Klaus ein Eltern-Informationsabend stattfinden, ein zweiter ist für Ende Februar vorgesehen, der genaue Termin ist noch festzulegen.

Damit war ein gemeinsamer Elternabend für die Eltern aller Schulanfänger aufgekündigt. Die Janusz-Korczak-Grundschule reagierte auf diesen Bericht des Eichsfelder Tageblattes zunächst mit einer Pressemitteilung, die inhaltlich von der Zeitung mit den folgenden Worten wieder gegeben wurde (am 4. 2. 99):

INFO-ABEND/Bericht zur Situation der Kinder
Schule lädt Elternschaft ein
Duderstadt (sr). In der nicht enden wollenden Debatte um die Einschulung der Erstklässler an der St. Elisabeth und an der Janusz-Korczak-Schule hat letztere jetzt einen neuen Termin bekanntgegeben. Sie lädt alle Erziehungsberechtigten zu Donnerstag, 18. Februar, zu einem Elternabend im Grundschulzentrum an der Kanonikus-Wolf-Straße ein. Schwerpunktmäßig soll über die Anmeldemöglichkeiten der Kinder informiert werden. Darüber hinaus soll aber auch die Situation der Kinder im Grundschulzentrum Duderstadt angesprochen werden. Selbstverständlich, so der Schulleiter der Janusz-Korczak-Schule, Helmut Schütze, sei die St. Elisabeth-Schule weiterhin gebeten, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen.

Darüber hinaus erhielten die Eltern der Kinder an der Janusz-Korczak-Grundschule den folgenden Elternbrief, in dem sowohl die Pressemitteilung im Wortlaut als auch deren inhaltliche Wiedergabe durch das Eichsfelder Tageblatt abgedruckt waren:

Sehr geehrte Eltern,

wie Sie aus dem Vergleich der beiden folgenden Texte sehen, konnte das Eichsfelder Tageblatt die Stellungnahme unserer Schule zu einem Bericht des ET vom 2.2.99 nicht im erforderlichen Umfang wiedergeben. Sie erhalten die Stellungnahme daher auf diesem brieflichen Wege.

Mit freundlichem Gruß
Schütze
(Schulleiter)

Pressemitteilung
Nachdem die St.-Elisabeth-Schule, vertreten durch Herrn Rektor Meyna, eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die Eltern aller Schulanfänger im Grundschulzentrum Duderstadt abgelehnt hat, lädt nunmehr die Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt alle Eltern zum 18. Februar 1999 zu einem Elternabend ein. Dabei sollen alle Fragen erörtert werden, die Eltern zur Einschulung ihrer Kinder bewegen. Darüber hinaus soll auch die Situation der Kinder im Grundschulzentrum Duderstadt angesprochen werden. Selbstverständlich bleibt die St.-Elisabeth-Schule weiter gebeten, sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen.

Die aus Ihrem Beitrag vom 2.2.99 ("Eltern zu Infoabend eingeladen") ersichtliche, von der St.-Elisabeth-Schule im Alleingang angekündigte Änderung in der Aufnahmepraxis für Schulanfänger läuft im übrigen nicht auf eine "Entlastung" der Janusz-Korczak-Grundschule hinaus, wie bereits mehrfach unwiderlegt nachgewiesen wurde. Sie bedeutet auch nicht, dass sich die St.-Elisabeth-Schule in gleichem Umfang an der Integration ausländischer Kinder beteiligt. Vielmehr schreibt sie die krassen Unterschiede in den Lernbedingungen beider Grundschulen fort. Deshalb ist es unverständlich, dass sich Herr Meyna als Helfer für die Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt in der Öffentlichkeit präsentiert. Die sog. "Entlastung2 ist eine Zumutung für Kinder und Eltern der Janusz-Korczak-Grundschule, weil sie nämlich den Verzicht auf die Herstellung gleicher schulischer Lernbedingungen für alle Grundschulkinder im Ortsteil Duderstadt bedeutet. Zu einem solchen Verzicht kann kein Leiter der Janusz-Korczak-Grundschule im Interesse der Kinder und der Eltern dieser Schule sein Einverständnis geben. Als einigermaßen überheblich wird empfunden, dass Herr Meyna der Janusz-Korczak-Grundschule großzügig die Zweizügigkeit zubilligt.

In der Tat - einen Verzicht auf die Herstellung gleicher schulischer Lernbedingungen auch für die Kinder an der Janusz-Korczak-Grundschule im Vergleich zur benachbarten St.-Elisabeth-Schule hätten die Eltern der Janusz-Korczak-Grundschule im Interesse ihrer Kinder nicht akzeptieren können.

Rektor Meyna von der St.-Elisabeth-Schule reagierte prompt. In einem Brief "An die Eltern der Kinder, die zum 1. August 1999 schulpflichtig werden, bzw. eingeschult werden können" lud er am 10. 02. 99 unter dem Betreff "Anmeldung der Schulanfänger" zu einem Elternabend am 17. 2. 99, also einen Tag vor dem Elternabend der Janusz-Korczak-Grundschule ein, wohl in der Meinung, an zwei Tagen hintereinander werde es höchstens einige wenige interessierte Eltern in die Schulen treiben. - In der Einladung hieß es u. a.

Die Bemühungen, einen gemeinsamen Elterninformationsabend für die Eltern aller Schulanfänger durchzuführen, sind leider erfolglos gewesen. Entgegen gemeinsamer anderslautender Vorüberlegungen und Absprachen mit der Schulleitung der Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt hat, ohne Absprache und vollkommen überraschend für die St.-Elisabeth-Schule, die Janusz-Korczak-Grundschule über die Presse im Alleingang einen Termin zu einem Elternabend veröffentlicht.

Und zum Inhalt des Informationsabends hieß es:

Hier sollen Informationen über Grundlagen und Verfahren der Einschulung gegeben und offene Fragen der Eltern beantwortet werden.

Der Schulelternrat der Janusz-Korczak-Grundschule sah sich bei diesem Hin und Her zu der folgenden Anfrage an den Schulleiter gezwungen:

Sehr geehrter Herr Schütze,

ich erhalte so eben einen an die Eltern aller Schulanfänger gerichteten Brief der St.-Elisabeth-Schule, in welchem u. a. das Folgende zu lesen ist:

"Die Bemühungen, einen gemeinsamen Elterninformationsabend für die Eltern aller Schulanfänger durchzuführen, sind leider erfolglos gewesen. Entgegen gemeinsamer anderslautender Vorüberlegungen und Absprachen mit der Schulleitung der Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt hat, ohne Absprache und vollkommen überraschend für die St.-Elisabeth-Schule, die Janusz-Korczak-Grundschule über die Presse im Alleingang einen Termin zu einem Elternabend veröffentlicht."

Das ist befremdlich, denn Sie hatten nach meinen Informationen doch einen gemeinsamen Elternabend vorgeschlagen. Ich bitte Sie um eine Erläuterung des Sachverhalts.

Mit freundlichem Gruß
(Hannelore Grzesik, Vorsitzende)

PS.: Ich füge eine Kopie der Eltern-Mitteilung der St.-Elisabeth-Schule bei.

Am 16. 02. 99 erfolgte die Antwort:

Gemeinsamer Elternabend

Sehr geehrte Frau Grzesik,

ich nehme gern die Gelegenheit wahr, den angesprochenen Sachverhalt - gemeinsamer Elternabend für die Eltern aller Schulanfänger - zu erläutern.

Am 17.12.98 regte ich in einem Brief an Herrn Meyna an, "noch vor der Schulanfängeranmeldung Anfang März einen gemeinsamen Informationsabend für die Eltern aller Duderstädter Schulanfänger zu veranstalten". Am 4.1.99 antwortete Herr Meyna mit einem Gegenvorschlag: "Die Möglichkeit eines gemeinsamen ersten Informationsabends für die Eltern der Schulanfänger in den Kindergärten sehe auch ich als eine Möglichkeit, notwendige Informationen zur Einschulung an die Eltern weiterzugeben."

Wie Sie aus dem Vergleich der wörtlich wiedergegebenen Passagen beider Briefe entnehmen können, ging es Herrn Meyna nicht um einen gemeinsamen Elternabend, sondern um Elternabende in den Kindergärten. Bei dieser Auffassung blieb Herr Meyna auch in einem von ihm angeregten Gespräch am 15. 01.99, an welchem außer Herrn Meyna und mir noch Herr Unzeitig und Frau Deneke teilnahmen. Herr Meyna sah mehr Sinn darin, in die einzelnen Kindergärten zu gehen als einen einzigen zentralen Elternabend für die Eltern aller Schulanfänger zu gestalten. In diesem Sinne hatte Herr Meyna auch schon Kontakt mit dem Kindergarten "St. Klaus" aufgenommen, ohne vorherige Verabredung mit mir und damit Fakten in seinem Sinne geschaffen. Allerdings sollte die Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt - so Herr Meyna - auch eine Einladung erhalten.

Zum Zeitpunkt dieses Gesprächs war wohl noch nicht ganz genau abgeklärt, ob Herr Meyna alle Kindergärten für seine Idee würde gewinnen können. Dies war möglicherweise der Grund dafür, dass Herr Meyna vorschlug, ggf. für die verbleibenden Eltern (außer jenen in St. Klaus) einen gemeinsamen Elternabend zu veranstalten. Dies hatte ich zunächst offengelassen, weil einerseits keine Einigung über die Inhaltlichkeit eines möglichen gemeinsamen "Rest"-Elternabends zu erzielen war (meine Intention können Sie dem beigefügten Elternbrief entnehmen) und ich andererseits auch über diesen Stand der Diskussion in einer Dienstbesprechung (am 29.1.99) mit meinem Kollegium beraten wollte.

Am 2.2.99 berichtete das ET ("Einschulung") mit Berufung auf Herrn Meyna, dass "zwei Informationsabende angeboten" werden sollen, so solle "beispielsweise heute ab 20 Uhr in den Räumen des Kindergartens St. Klaus ein Eltern-Informationsabend stattfinden, ein zweiter ist für Ende Februar vorgesehen, der genaue Termin ist noch festzulegen" - so der Wortlaut in der damaligen Ausgabe des ET (auf die übrigen Passagen des Artikels habe ich in meinem Elternbrief vom 5.2.99 geantwortet, der Ihnen vorliegt).

Aus dem Ablauf der Ereignisse wird deutlich, dass keineswegs ich "im Alleingang" einen Termin über die Presse bekanntgegeben, sondern lediglich auf das Vorgehen Herrn Meynas reagiert habe. Kein Leser konnte aus der im ET veröffentlichten Darstellung Herrn Meynas herauslesen, dass die Janusz-Korczak-Grundschule in irgendeiner Weise in die dort bekannt gegebenen Termine eingeschlossen war. Außerdem hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Gelegenheit bestanden, mit Herrn Meyna über das Ergebnis der Beratung in der Dienstbesprechung unserer Schule zu sprechen. Darüber hinaus wäre Herr Meyna ganz gewiss auch nicht autorisiert gewesen, der Presse gegenüber für die Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt Erklärungen abzugeben oder Mitteilungen zu machen.

Im übrigen kann nur auf einer gemeinsamen und zentralen Info-Veranstaltung für die Eltern aller Schulanfänger das Problem der Integration thematisiert werden. Wie wichtig dies nach wie vor ist, geht aus unserer Pressemitteilung und dem ET-Artikel sehr deutlich hervor.

Ich denke damit klar gestellt zu haben, dass nicht ich, sondern Herr Meyna einen gemeinsamen Info-Abend für die Eltern aller Schulanfänger abgelehnt hat.

Mit freundlichem Gruß

Schütze
(Schulleiter)

Die oben erwähnte Einladung der Janusz-Korczak-Grundschule hatte folgenden Wortlaut:

Sehr geehrte Eltern,

in Kürze (am 2.3. oder am 3.3.99) werden Sie Ihr Kind zum Schulbesuch für das kommende Schuljahr anmelden.

Damit rücken für Sie viele Fragen in den Vordergrund: Welche Schule soll mein Kind besuchen? Welche Erfahrungen wird es machen? Auf welche Anforderungen trifft mein Kind in der Schule? Ist es den Anforderungen gewachsen? Wer wird seine Klassenlehrerin oder sein Klassenlehrer? Mit wem kommt es in die gleiche Klasse? Können "alte Freundschaften" in der Schule fortbestehen? Aber auch: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule.

Diese und andere Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren und Ihnen damit ermöglichen, möglichst konkrete Vorstellungen vom Schulanfang, von den Erwartungen der Schule an Ihr Kind, aber auch von den Angeboten der Schule zu erhalten. Zugleich ist es für uns sehr wichtig, insbesondere Ihre Fragen und Erwartungen kennen zu lernen.

Das Kollegium der Janusz-Korczak-Grundschule Duderstadt lädt Sie daher zu einem Elternabend ein am

Donnerstag, dem 18. Februar 1999 um 20 Uhr in der Schule
Raum 12 (II. Stock)

Mit freundlichem Gruß

Das Eichsfelder Tageblatt druckte am 15. 2. 1999 einen Leserbrief ab, der u. a. den geplatzten gemeinsamen Elternabend zum Inhalt hatte:

Von Rücksichtnahme keine Spur
Betr.: "Eltern zu Infoabend eingeladen" im Eichsfelder Tageblatt vom 2. Februar 1999

Die St.-Elisabeth-Schule will ihre Einschulungspraxis ändern und sich für nichtkatholische Kinder öffnen. Dies ist sowohl zu begrüßen wie auch wichtig zu wissen. Denn es wird deutlich: Wenn die St.-Elisabeth-Schule den Schwerpunkt einer katholisch geprägten Erziehung beibehält, dabei aber Kinder aller Bekenntnisse aufnimmt, dann gibt es eigentlich keinen Grund mehr, schulrechtlich am Status einer Schule für Schülerinnen und Schüler eines Bekenntnisses festzuhalten - zumal auf diese Weise die Lösung des Problems der Integration ausländischer Kinder im Grundschulzentrum verhindert wird.

Zwar gibt Schulleiter Meyna laut Tageblatt erneut an, bei seiner neuen Aufnahmepraxis auf die Janusz-Korczak-Grundschule Rücksicht zu nehmen und sie entlasten zu wollen. Äußerst erstaunlich ist allerdings, daß er diese Unterstützung für die Nachbarschule offensichtlich im Alleingang leisten will, nämlich ohne die notwendige Kooperation mit der betroffenen Janusz-Korczak-Grundschule. So hat die St.-Elsabeth-Schule eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die Eltern aller Schulanfänger des Schuljahrs 1999/2000 im Grundschulzentrum abgelehnt. Und Rektor Meyna ignoriert, was die Janusz-Korczak-Grundschule mehrfach und unwiderlegt vorgerechnet hat, daß nämlich die von ihm verfolgte Änderung der Einschulungspraxis gerade nicht zu einer angemessenen Entlastung der Nachbarschule führen und auch nicht die gleiche Beteiligung der St.-Elisabeth-Schule an der Aufgabe der Integration ausgesiedelter und ausländischer Kinder zur Folge haben kann - es sei denn, mehr katholische Eltern als bisher meldeten ihr Kind von sich aus bei der Janusz-Korczak-Grundschule an.

Die Entwicklung krass unterschiedlicher Verhältnisse an den beiden Schulen im Grundschulzentrum wird auch durch die neue Aufnahme-Praxis nicht verhindert. Von Rücksichtnahme und Entlastung ist in Wahrheit also keine Spur zu finden.

Wann setzt sich endlich bei den pädagogisch und politisch Verantwortlichen die im Grunde selbstverständliche Erkenntnis durch, dass Duderstadt es sich aus vielen Gründen nicht leisten kann, die Kinder in einem Grundschulzentrum mit zwei Schulen unübersehbar unterschiedlich zu behandeln, obwohl es Wege und Möglichkeiten gibt dies zu ändern?

Christel Dinges, Duderstadt

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Eingespielt am 26.02.00